Gay Szene in Brasilien
Brasilien wartet mit einer äußerst attraktiven und schrillen Schwulenszene auf. Das lateinamerikanische Land stellt für schwule Urlauber aus aller Welt ein Eldorado dar, obwohl die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexuellen äußerst gering ist und gewalttätige Übergriffe keine Seltenheit sind.
Rechtliche Situation vor Ort
Die Gesetzgebung ist im Bezug auf die Gleichberechtigung von Homosexuellen ziemlich neutral. Im Jahre 1823 wurde die Verfolgung von homosexuellen Handlungen abgeschafft.1989 sprachen die beiden brasilianischen Bundesstatten Sergipe ebenso wie Mato Grosso ein Verbot der Diskriminierung von Homosexuellen aus.
Im Jahre 1983 wurde die Grupo Gay da Bahia gegründet, welche sich für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzte.
In Rio de Janeiro wurde im Jahre 2000 ein Gesetz verhängt, welches besagt, dass sowohl Hotels als auch Restaurants und Bars bis zu 7000 Dollar Strafe zahlen müssen, sollten Schwule oder Lesben nachteilig behandelt werden. Es kann sogar vorkommen, dass die gastronomischen Einrichtungen einen Monat lang zugesperrt werden.
2003 wurden 73 Kommunalgesetzte verfasst, welche die Diskriminierung von Schwulen und Lesben verbietet. Ebenso schützen drei Bundesstaatsverfassungen die Rechte der Homosexuellen.
Schwule dürfen laut Gesetz in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft leben und seit dem Mai 2001 ist es homosexuellen Paaren erlaubt zu heiraten.
Obwohl die Gesetzte die Rechte von Schwulen und Lesben schützen und die Gleichbehandlung sehr fortschrittlich ist, werden Homosexuelle von der Gesellschaft nur wenig akzeptiert.
Wie leben die Schwulen und Lesben in Brasilien?
Obwohl es in zahlreichen Städten und Bundesstaaten Antidiskriminierungsgesetze gibt, ist man sich über die Strafen bezüglich der Diskriminierung noch nicht einig.Aufgrund der geringen Toleranz kommt es zu zahlreichen gewalttätigen Übergriffen und das lateinamerikanische Land verzeichnet die höchste Gewaltquote an Homosexuellen.
Schwule und Lesben haben keine gleichwertige Stellung, trotz der liberalen Gesetze.
Ist ein Staatsbeamter homosexuell, so besitzt der Partner dieselben Rechte wie ein heterosexueller Partner. Auch bei der Arbeitssuche versuchte der Staat den Schwulen und Lesben gleiche Rechte zu verschaffen. Arbeitgeber dürfen diese nicht wegen ihrer Neigung zurückweisen.
In Gay Brasilien gibt es keine Medienkontrollinstanz. Somit werden moralische Verstöße weder verhindert noch bestraft.
In den Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo wurden spezielle Notdienste eingerichtet, an welche sich Homosexuelle telefonisch richten können.
Welche Besonderheiten für Schwule und Lesben gibt es?
In Gay Brasilien gründeten Homosexuelle die erste eigene Kirche, die Igreja Cristã Contemporânea, da im größten katholischen Staat weltweit die Toleranz gegenüber Schwulen äußerst gering ist. Künftig werden noch zehn Gebetshäuser für Schwule in São Paulo errichtet.Hinweise die für Gay Brasilien wichtig sind
Jeden Februar lockt der weltbekannte Karneval in Rio de Janeiro Schwule und Lesben aus aller Welt an. Homosexuelle treffen sich jedes Jahr zu dieser schrillen Veranstaltung, um die Werbetrommel für mehr Toleranz zu rühren.Im Juni findet in São Paulo alljährlich die Parada do orgulho GLBT statt. Die Gay Pride-Veranstaltung ist die weltweit größte Demonstration für Gleichberechtigung und lockt mehr als zwei Millionen Besucher an.
Gay-Zentren des Landes
Rio de Janeiro hat sich unter den Homosexuellen zur Hauptstadt für Schwule und Lesben entwickelt. Ein weiteres bedeutendes Gay-Zentrum stellt die 16-Millionen-Stadt São Paulo dar.Auch Salvador, die 3-Millionenstadt hat sich unter Homosexuellen einen Namen gemacht.
Schwule und Lesben finden an der Rua Carlos Gomes zahlreiche Bars, Saunalandschaften und Diskotheken. Schwule finden sich jeden Februar auf der Praça Castro Alves ein, um den Karneval zu feiern. An den Campo Grande in Salvador grenzen die beiden Gassen Cerqueira Lima und Beco das Artistas, welche von mehreren schwulen- und lesbenfreundlichen Bars gesäumt wird.
Die hinreißende Hafenstadt Florianópolis stellt ein Paradies für Gays dar. Die schwulenfreundliche Stadt wartet mit den traumhaften Gaystrände Praia Mole und Galheta auf. Homosexuelle können sich ein Boot mieten und die romantischen Buchten ebenso wie Strände rund um die kleinen vorgelagerten Inseln erkunden. Ein unvergessliches Erlebnis stellt auch der Karneval dar, an welchem Schwule ausgelassen feiern können. Im Frühling lockt die Bootsparade für Gays Schwule an. Während der Sommermonate kann auf zahlreichen Gay-Partys gefeiert werden.