Gay Szene in New Delhi
Delhi ist von der Strenge der Victorianischen Epoche besonders geprägt worden, daher ist die Metropole erheblich konservativer als beispielsweise das freidenkerische Goa. Aber Gegensätze bilden in dieser Stadt die Normalität, daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Schwules Delhi auf solch einem konservativen Pflaster vorzufinden ist. Die Gaycommunity kennt ihre Treffpunkte und bei Veranstaltungen stehen die Teilnehmer offen zu ihrer Veranlagung.
Die pulsierende Weltmetropole weist ein unentwegt aktives Tourprogramm am Tage an und ein mit Musik und Tanz erfülltes Nachtleben. Gerade die Night-Clubs befinden sich in bester Citylage und sind mit öffentlichen Verkehrssmitteln leicht zu erreichen. Die Night-Clubs sind somit keine an den Standrand verbannen Geheimtipps von Gay Delhi bzw. Gay New Delhi, sie sind ein Teil der urbanen Kultur.
Erste Akzeptanz von Gay Delhis
Die zunehmende Akzeptanz des Gay Delhi zeigt sich erneut in Gegensätzen. Während Sittsamkeit in der Gesellschaft immernoch vorherrscht, gibt es regelmäßig Pride-Partys (CSD). Die Queer Pride Parade, die sich aus den GLBT's zusammensetzt, fand in Indien in 2008 zum ersten Mal statt. In Delhi sowie in Bangalore, Pondicherry und Kalkutta, gefolgt von Chennai und weiteren kleineren Städten, marschierte die Regenbogengesellschaft durch die Straßen. Seither wird das Pride-Festival von Delhi jeden November abgehalten.Den Ursprung fand diese Parade im Jahre 1969 in New York. Das Symbol dieser Veranstaltung waren die Regenbogenfarben. Mehrfarbige Tücher, die wie Fahnen hochgehalten werden, und bunte Kleidung zeichnen das Open-Air-Fest heute noch aus. Mitunter tritt die farbenfrohe Vielfalt in den Hintergrund und eine Reihe von Plakaten, die zum Ausdruck bringen, was die Teilnehmer der Gesellschaft mitteilen wollen, dominiert die Parade.
Seit ihrer Entstehung im Jahre 1969 in New York hat sich die Queer Pride Parade in Amerika und schließlich über die ganze Welt verbreitet. Während in einigen Städten mindesten 100.000 Menschen an der Parade teilnehmen, sind es in Indien pro Parade nur einige tausend. Hier zeigt sich erneut der gestrenge Nachklang der einstigen Kolonialherrschaft.
Wie überall auf der Welt hat diese Parade eine Gegenbewegung ausgelöst, sie äußert sich in Form von zeitgleich verlaufenden Protestkundgebungen. Die Gegendemonstrationen zeigen sich zwar aufgebracht, aber weder feindselig noch aggressiv.
Ziel freies Gay Delhi
Die erste Bewegung, ein freies Gay Delhi zu schaffen, kam von der Organisation Human Rights Watch, die ihren Sitz in New York hat. Ihre Anliegen beziehen sich auf die Menschenrechte und alles, was mit ihnen zusammenhängt. Die erste durchgreifende Bewegung kam von der NAZ Foundation, eine regierungsunabhängige Organisation. Sie startete in Delhi und anderen indischen Städten eine Aufklärungsaktion. Aus der Sicht der Regierung Indiens fiel die Aufklärungscampagne unter den damals noch geltenden § 377, worauf etliche Verhaftungen von NAZ-Mitgliedern und anderen Aktivisten erfolgten.Die NAZ Foundation reagierte daraufhin mit einer Populationsklage, scheiterte jedoch am höchsten Gericht von Neu Delhi. Das Delhi High Court, oberstes Gericht im Unionsterritorium Delhi, konterte mit dem Argument, es gäbe für diese Klage kein öffentliches Interesse. Das höchste Gericht des Staates Indien, das Supreme Court of India, erkannte in dem Anliegen der NAZ Foundation das deutlich zunehmende Interesse der Öffentlichkeit. Schließlich unterstützten Prominente und die Aktion Voices Against § 377 die Klage der NAZ. Der Paragraph wurde zu guter Letzt als verfassungswidrig erklärt und 2009 überarbeitet.
Aufklärungen im Schulunterricht oder bei organisierten Veranstaltungen gibt es zu dem Thema Gay und alles, was damit zusammenhängt, kaum. Das Internet, die Filmindustrie, eine wachsende Mittelschicht und ein Rückgang der Kastengesellschaft haben zu einer nie dagewesenen Jugendbewegung geführt. Die Jugendlichen können Antworten auf Webseiten finden, darunter:
Nähere Auskünfte, die ihnen von der heimischen Gesellschaft verwehrt bleiben, finden sie auf ausländischen Webseiten, die sich mit Aufklärungsfragen befassen.
Tipps für Ortsfremde in Delhi:
- Im Garten-der-fünf-Sinne befindet sich eine Bar mit Night-Life-Angeboten.
- In der Chanakya Lane, in der Altstadt, dient eine beliebte Bar als Community-Treff.
