Allgemeine Einführungen zum Thema Gay Japan
Die Homosexualität hat in Japan eine lange und weitreichende Tradition. Für die meisten Japaner ist dies nichts Ungewöhnliches.
Bereits in alten Zeiten wurde die Liebe zwischen Männern hoch angesehen und ausgelebt. Diese Beziehung wurde als reinste Form der Liebe beschrieben. Auch die Samurai Krieger vollführten bereits vor über 200 Jahren gleichgeschlechtliche Liebe.
Die männliche Prostitution war im Großen und Ganzen im ganzen Land verfügbar. Sehr früh wurde die Liebe zwischen Männern schon beworben und hatte einen fest integrierten Platz in Reiseführern. Weder in der japanischen Gesellschaft noch in der japanischen Religion war die gleichgeschlechtliche Liebe von Grund auf verpönt.
Die rechtliche Situation in Japan
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine Änderung in der rechtlichen Situation. Die neue Regierung lehnte ihr neues Strafgesetzbuch an das damalige deutsche StGB an und lehnte ein schwules Japan damit ab. Nach dem Ende des Krieges wurde dieses Gesetz jedoch wieder aufgehoben und man öffnete sich erneut für ein: Gay Japan.Heute ist Homosexualität ein Thema über das nicht gesprochen wird. Dennoch gibt es auch befürwortende Gesetze, die zum Beispiel gegen die Benachteiligung von Schwulen in der Arbeitswelt sprechen.
Im Jahr 2011 wurde erstmalig ein schwuler Politiker in ein Tokioter Bezirksparlament gewählt. Taiga Ishikawa spricht sich für die Gleichstellung der Homosexuellen aus und befürwortet einen offeneren Umgang mit dem Thema an den Schulen. Er möchte, dass sich die Gesellschaft öffnet und nicht einfach wegschaut, somit ist der Weg geebnet für ein Gay Japan.
Ein wichtiges Thema ist auch der Sex mit Minderjährigen, dieser ist in allen Präfekturen verboten.
Wie leben Schwule & Lesben in Japan?
Gay Japan gestaltet sich für viele Einwohner dennoch etwas schwieriger, viele Schwule werden durch den Druck von ihren Familien, Arbeitsstellen und der Gesellschaft in ein Doppelleben gezwungen. Dennoch bietet das Nachtleben eine ganz neue und großartige Welt für Urlauber – auch wenn dies auf den ersten Blick, wie ein Labyrinth erscheinen mag.
Eine Heirat zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren ist möglich, wird jedoch rechtlich gesehen nicht anerkannt. Somit haben homosexuelle Paare nicht die soziale Absicherung, wie heterosexuelle Ehepartner. Es ist sehr schwierig, einen homosexuellen Partner, als Begünstigter in einer Lebensversicherung eintragen zu lassen. Auch steht ihnen rein rechtlich kein Erbe des Partners zu.
Welche Besonderheiten gibt es in diesem Land?
Die Schwulenbars werden oft mit dem Hinweis „Nur für Mitglieder“ gekennzeichnet, um Heterosexuelle fernzuhalten und unter sich zu sein. Der Vergleich zu Deutschland ist hier interessant, da in Deutschland viele schwulen Events mit dem Namen Gays & Friends deklariert werden. Besuchen neugierige und wohlgesinnte heterosexuelle Menschen eine schwule Bar, werden sie diskret ignoriert, denn sie blockieren kostbare Plätze.
Eine weitere Eigenheit ist die Bezeichnung der schwulen Lokale. Hier findet man oft zuerst den Stadtteil gepaart mit 3 Zahlen. Die erste Zahl steht für das Stadtviertel, die 2. Zahl für den Häuserblock und die 3. Zahl steht für das Gebäude selbst.
Die gut entwickelte Infrastruktur sorgt für die wachsende Akzeptanz in einer traditionell eher konservativen Gesellschaft. Die Hotspots findet man in den in Großstädten, wie zum Beispiel: Tokyo, Osaka oder auch Sapporo. Dementsprechend befinden sich auch die Gayzentren in Osaka und in Tokio. Dort bietet sich Urlaubern einen grandiosen Einblick in die Schwulenszene von Japan. Abwechslungsreich, bunt und schillernd stellt sich die Szene dar. Dies beweist auch immer das jährliche Tokio Rainbow Festival im August.